Mein Frühlings-Liebling: Rhabarber-Sirup mit Vanille

Alles neu macht der Mai: Ich melde mich nach einem ausgewachsenen grippalen Infekt mit meinem Rhabarber-Sirup und dem ausführlichen Rezept dazu aus dem Lazarett zurück! Noch etwas verschnupft, aber ich bin endlich wieder in der Spur. Deshalb war es hier auch so ruhig die letzten Tage. Dabei war ich schon froh, die letzten Grippewellen unbehelligt zu überstehen. Zu früh gefreut. Aber lassen wir das Kranksein hinter uns und widmen uns dem heutigen Star des Rezepts: dem Rhabarber!
Ich und Rhabarber? Jahrelang undenkbar, ich hasste Rhabarber. Ich kann mich noch daran erinnern, als Kind mit meinem Eltern irgendwo an der Ostsee bei schlechtem Wetter ein Rhabarbereis gegessen zu haben. Ich glaub’ es war so ein Flutschfinger mit einem Rhabarberfinger oder so.. Auf jeden Fall hat mich das so (negativ) geprägt, dass ich seit dem nie wieder das leckere Obst aß. Bis ich mal wieder auf der Suche nach vertäglichem Obst war. Man darf ja dann nicht so wählerisch sein;) (Beim Schreiben fällt mir auf, das Rhabarber-Trauma muss tief verankert gewesen sein!). Todesmutig also ein paar Stangen auf dem Wochenmarkt gekauft und ein paar Rezepte probiert. Und siehe da, er schmeckte mir! Und vertragen kann ich ihn auch ganz gut, wenn ich nicht gleich Massen esse. Am besten geht es gebacken (ein tolles Rhabarberkuchen-Rezept folgt noch) oder eben als leckersten Sirup.
Heute bekommt ihr also mein liebstes Rhabarber-Sirup Rezept mit leckerer Vanille — ich liebe diese Kombination! Ich hab’ das irgendwann mal aus einer Zeitschrift ausgeschnitten, an den Kühlschrank gepinnt und mache seitdem kein anderes. Eins vorneweg: Da ist jede Menge Zucker drin, anders geht Sirup einfach nicht (genau wie bei Marmelade). Allerdings trinkt man ja keine Flasche auf einmal und die Menge ist also für mich vertretbar und bereitet mir auch keine Probleme.
Rhabarber-Sirup mit Vanille
Ihr braucht dazu:
- 2 kg (Himbeer-) Rhabarber
- 900 g Zucker
- 2 Vanilleschoten
- 3/4 Liter Wasser
Ich verwende wenn es geht und gibt Himbeer-Rhabarber, der verleiht dem Sirup eine schönere Farbe als grüne(-re) Sorten. Aber das Rezept funktioniert natürlich mit jeder Sorte.
So wird’s gemacht:
- Zuerst müsst ihr den Rhabarber putzen und ggfs. schälen, dann in kleine Stücke schneiden, so ca. 1 cm breit — je kleiner, desto schneller ist der Rhabarber weich gekocht und desto mehr kann er später aufnehmen
- Die Rhabarberstücke vermischt ihr mit dem Zucker und lasst ihn mindestens eine Stunde lang ziehen, gerne auch länger
- Jetzt kommt das Mark der zwei Vanilleschoten, die ausgkratzen Schoten und das Wasser dazu
- Lasst alles langsam aufkochen und dann darf der Sirupansatz für 30 Minuten vor sich hinköcheln
- Nehmt jetzt ein feinmaschiges Sieb und passiert die Rhabarbermasse durch — weg mag wiederholt den Vorgang oder nimmt ein noch feineres Sieb, je feiner, desto klarer ist nachher euer Sirup. Ich wiederhole den Vorgang meistens nur ein zweites Mal mit dem gleichen Sieb, mir macht es nichts aus, wenn der Sirup etwas trüb ist
- Jetzt kocht ihr den Rhabarber-Sirup noch mal kurz auf, dann könnt ihr ihn auch schon heiß in sterile Flaschen füllen und sofort verschließen
Und schon habt ihr leckersten Rhabarber-Vanille-Sirup! Zum Auffüllen mit Wasser, für Cocktails, Eis, Müsli, Joghurt und und und.. Viel Spaß damit! Ich persönlich trinke den Sirup am liebsten mit kaltem Sprudel aufgefüllt.
Der Rhabarber-Sirup hält sich übrigens eine ganze Weile. Vor ein paar Wochen hab’ ich noch hocherfreut eine verstaubte Flasche aus 2015 gefunden und der Inhalt war noch unfassbar lecker und hatte keinerlei Alterungserscheinungen. Also macht am Besten genug Vorrat, damit ihr euch bis nächstes Jahr über Wasser halten könnt! Bei mir stehen aktuell schon vier drei große und ein paar kleine Flaschen im Vorratsregal. Für die Flaschen kann ich euch noch eine tolle Idee verraten: Wenn ihr wie ich gerne die Smoothies in den kleinen Glasflaschen trinkt und langsam nicht mehr wisst wohin damit — die eignen sich super dafür, beste Größe! Offene Flaschen solltet ihr nämlich im Kühlschrank lagern, der Rhabarber-Sirup hält sich dann ein paar Tage, aber bei großen Flaschen in einem 1-Personen-Haushalt könnte es eine Heraussforderung werden.
Wie steht ihr denn zu Rhabarber, hot or not? Und wie mögt ihr in am liebsten zubereitet? Mein Repertoire umfasst bisher den Sirup, Kuchen, Marmelade mit Himbeere und Banane und Kompott (das mir allerdings nicht ganz so zusagt).
Und sobald mein Blog im Hintergrund wieder funktioniert (fragt nicht!), bekommt ihr das Rezept für den Rhabarber-Kuchen. Aktuell kann ich nämlich keine Bilder hochladen und ohne sind die Rezepte irgendie ein bisschen so, naja.. Bis dahin ist hoffentlich noch Saison, aber Rezepte und Beiträge gibt’s bis dahin trotzdem wie gewohnt, ich bin vorbereitet.
Habt noch einen schönen ersten Mai!