Rhabarber Marmelade meets Himbeere und Co.
Das mit dem Rhabarber ist ja so eine Sache..
Ich kann mich an einen Urlaub mit meinen Eltern in Eckernförde erinnern. Dunkel. So vor ungefähr 22 Jahren. Und einem Eis, das nach Rhabarber schmeckte und furchbar war. Das war wohl ein prägendes Erlebnis. Dann gab es noch ein Eiserlebnis vor ca. 15 Jahren — auch mit Rhabarber und auch grässlich. Seit dem hab’ ich tatsächlich nie wieder oder eher gesagt noch nie wirklich Rhabarber gegessen. Verrückt wie sowas verankert bleibt. Als ich dieses Jahr vor einer Woche zum ersten Mal wieder frischen Rhabarber sah, musste ich irgendwie zugreifen. Wie von Geisterhand gelangte er in den Einkaufskorb. Bei der Frage der Zubereitung hab ich der Einfachheit halber zum Testen ein Kompott gemacht — 300 Gramm später wusste ich immer noch noch nicht, ob er mir nun schmeckt oder nicht :-D Ich beschloss, es muss ein zweiter Versuch her. Diesmal mit Marmelade. Ich wollte eine Kombination mit Himbeeren, weil das mein einziges/am besten verträgliches Obst ist. Gleichzeitig teste ich aktuell wieder Bananen, die konnte ich nämlich recht lange essen, bevor ich sie nicht mehr vertragen habe. Also hab’ ich klein angefangen und eine mit in den Topf geworfen. Und das ist daraus Leckeres geworden:
Rhabarber Marmelade mit Himbeeren und Banane
Ihr braucht dazu:
- 1,1 kg Rhabarber — vorbereitet
- 300 g Himbeeren — TK da sie noch keine Saison haben
- 1 Banane — ca. 100 g
- 1 Pk. Gelierzucker 3:1 — 500 g
- 1 Vanilleschote
- Zimt nach Belieben
Ein weitere Grund für die Rhabarbersache war übrigens, dass ich durch Unkenntnis tatsächlich nicht wusste, ob ich den vielleicht vertrage — schließlich hatte ich ihn noch nie gegessen! Bisher sieht es ok aus. Könnte besser sein, aber gehört definitiv nicht zur No-Go Kategorie!
So wird’s gemacht:
- Ihr putzt und schält den Rhabarber. Wenn ihr noch jungen habt, könnt ihr auf das Schälen verzichten, putzt ihn nur gut. Dann scheidet ihr ihn klein
- Die Himbeeren sollten bereits aufgetaut sein
- Aus der Vanilleschote kratzt ihr das Mark aus und hebt die Schote auf, die kocht ihr gleich mit
- Jetzt vermischt ihr alles mit dem Gelierzucker, gebt bei Belieben und Verträglichkeit etwas Zimt hinzu. Bei mir war es ungefähr ein halber Teelöffel voll
- Beim Zucker achtet ihr einfach darauf, dass ihr ihn mit dem Obst im Verhältnis 1:3 verwendet, dann kann nichts schief gehen
- Dann kocht ihr alles mit der Vanilleschote auf und rührt ab und zu um. Kurz vor dem Kochen geht ihr am besten einmal mit dem Mixstab durch, um den Rhabarber zu zerkleinern — je nach dem ob und wie stückig ihr eure Rhabarber Marmelade mögt
- Wenn die Marmeladenmasse kocht geht’s los: Jetzt wird 4 Minuten lang unter ständigen Rühren die Marmelade fertig — ja das geht in die Arme!
- Ich mach’ übrigens schon lang keine Gelierprobe mehr, das klappt bei mir jedes mal auch so. Nach den 4 Minuten sprudelndem Kochen zieht ihr die Rhabarber Marmelade vom Herd, nehmt die Vanilleschote raus und füllt sie in steriliserte Gläser* (also die Marmelade, nicht die Schote ;-))
- Die Gläser stellt ihr am Schluss noch für 10 Minuten auf den Kopf, damit sich ein Vakuum bildet.
*Ich verwende oft Gläser mehrmals oder behalte schöne aus dem Supermarkt. Die lege ich für ein paar Minuten in heißes Spülmittel-Wasser, dann lassen sich die Etiketten besser lösen. Wenn die Gläser befreit sind, kommen sie und die Deckel für 10 Minuten bei 180°C in den Ofen, dann sind sie super vorbereitet. Wenn die Deckel zu alt oder unbrauchbar sind kann man teilweise sogar im Supermarkt Ersatzdeckel kaufen oder im Internet bestellen — ich hab’ immer welche auf Vorrat.
Übrigens: Die Rhabarber Marmelade schmeckt mir überraschend gut — hätte ich selber gar nicht gedacht! Zusammen mit den Himbeeren und der Vanillenote kommt der Geschmack echt toll! Auf jeden Fall kann ich den kleinen Vorrat (bei mir sind es 6 Gläser geworden) auch gut zum Verschenken verwenden.
Jetzt will ich Rhabarber noch auf bzw. im Kuchen testen, bevor ich mich entgültig festlege, ob er in mein Repertoire aufgenommen wird. Wer ein glutenfreies Rezept hat — immer her damit :-) In der Zwischenzeit hab’ ich noch Rhabarber Sirup gekocht. Total einfach und superlecker! Mal schauen ob es einen Beitrag wert ist, die Herstellung ist nämlich echt kinderleicht.. Irgendwie muss ich dabei nur immer an Barbaras Rhabarberbar denken, ein Überbleibsel aus der Reha damals;-)
Habt noch einen schönen Sonntag!
Eure Marille